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20.09.2005 Geschwätz von gestern.....

Kürzlich beschied Reich-Ranicki einem durchaus moderaten Fragesteller, der in Erfahrung bringen wollte, ob es verwerflich sei, Grass´ Blechtrommel als langweilig zu empfinden, ziemlich rustikal, er – der Fragesteller – sei diesem Buch offensichtlich noch nicht gewachsen und sollte es zweckmäßigerweise zunächst mit kleineren Arbeiten dieses bedeutenden Schriftstellers versuchen.

Da erinnern wir uns doch an einen geradezu flehentlichen, eruptiven Ausbruch des Altmeisters im „Literarischen Quartett“, eben jener Grass solle doch – bitteschön – keine Romane mehr schreiben, er solle es bei Novellen belassen. Wenn wir das damals richtig interpretierten, sprach er damit Grass die Fähigkeit des Romanciers ab. Die beiden alten Herren gerieten sich darob – nicht minder wohl auch aus anderen Motiven – gründlich in die Haare und pflegen ihre Animositäten – trotz inzwischen halbherziger gegenteiliger Verlautbarungen – bis heute.

Und weiter erinnern wir uns eingedenk der wenig charmanten Worte Reich-Ranickis an die Adresse des Wißbegierigen der legendären Antwort des ersten Kanzlers der Republik auf die Frage, warum er heute anderes sage als zuvor: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“


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