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06.06.2008 Stimmlos

Kürzlich wieder. Zehn Jung- oder Fast-noch-Jungautoren lasen vor Publikum aus ihren Büchern vor. Zwei von ihnen auf Deutsch, die übrigen in ihren jeweiligen Landessprachen, denn es war eine international besetzte Veranstaltung.

Schade eigentlich, daß man die deutschsprachigen Autoren gleich verstand und im Anschluß an deren Vorlespart nicht auch der Nachwuchsschauspieler in Aktion treten durfte, der für die anderen die deutsche Übersetzung las.

Und wie er las! Erst durch ihn erhielten die zumeist von ihren Schöpfern zu monoton, zu farblos oder auch verhaspelnd und fehlerhaft vorgetragenen Textauszüge Leben, wuchs sprunghaft das Interesse an ihnen, kam der Gedanke auf, das eine oder andere Buch für den eigenen Bücherschrank zu erwerben. Es lag beileibe nicht nur daran, daß der Schauspieler die Übersetzungen las; auch den deutschsprachigen Nachwuchsschriftstellern hätte der professionelle Leser zweifellos gutgetan.

Manche mögen durchaus gute Autoren sein, doch ebensolche Vorleser sind es in den allerwenigsten Fällen. In jeder Stadt gibt es geeigneten Nachwuchs an den Bühnen, der gerne die Gelegenheit ergreifen würde, auch auf diese Weise an Reputation, an Bekanntheit hinzuzugewinnen. Es reicht vollkommen aus für die Begegnung mit dem Autor, wenn er anwesend ist, neben dem Lesenden sitzt, vorher oder nachher Fragen beantwortet. Nur eines sollte man ihm -wie leider wieder geschehen - nicht antun: sein Buch erklären zu müssen.



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