Herbst, Zeit des Nebels, der Schatten, nicht hell werdender Tage. Besinnung, Innehalten, Endlichkeitsgedanken. Wer einsam war, wird es noch mehr. Hermann Hesses Gedicht „Im Nebel“ verströmt jene eigenartige Stimmung, die weder Trost noch Zuspruch erreicht.
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Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
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