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07.06.2006 Autoren und Meinungsfreiheit

Literaten werden – zu recht – nicht müde, gegen Drangsalierung und Gängelung, Verfolgung und Unterdrückung der Schriftsteller in aller Welt zu Felde zu ziehen, stehen beim Kampf für Rede- und Meinungsfreiheit an vorderster Stelle.

Doch bei Handke ist nun alles anders. Ein Teil seiner Zunft – darunter auch ein paar bedeutende Namen – empört sich über die vorgesehene Verleihung des Heine-Preises der Stadt Düsseldorf. Ehemalige Preisträger überlegen die Rückgabe ihres Preises, Bühnen nehmen Handke-Stücke vom Spielplan.

Nun muß man Handkes politische Ansichten nicht teilen und darf ihm auch heftigst widersprechen. Doch der Heine-Preis ist eine Ehrung für literarisches Schaffen, für schriftstellerische Leistung. Und nicht für umstrittene, naive oder verquere Auslassungen zu brisanten weltpolitischen Sachverhalten, mit denen sich nicht wenige Kollegen bereits vor ihm gründlich und nachhaltig von der in Autorenkreisen gerne hochgehaltenen Selbstetikettierung „Intellektueller“ verabschiedeten.

Handke zählt zweifelsfrei zu den überragenden deutschsprachigen Schriftstellern seiner Generation, die er wie nur wenige andere noch entscheidend prägte. Nur darum sollte es gehen.


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