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08.03.2006 Rechtschreibreform.......xte Folge...

Nachdem die Empfehlungen des „Rats für deutsche Rechtschreibung“ zur Überarbeitung der umstrittenen Reform einstimmig von der Kultusministerkonferenz gebilligt wurden, ließen einige Bemerkungen aus der Runde aufhorchen. Da war die Rede davon, daß nun die „eklatantesten Mißstände“ beseitigt seien, der „gröbste Unsinn“ und die „schlimmsten Fehler“ würden rückgängig gemacht.
Sprache kann so verräterisch sein, wenn man sie nicht beherrscht, so auch in diesem Fall. Ging es nur um die „gröbsten“, die „schlimmsten“, die „eklatantesten“ Fehler und Ungereimtheiten? Aller angerichtete Wirrwarr unterhalb dieser superlativen Schwellen durfte demnach passieren?

In Kürze wird die Ministerpräsidentenkonferenz das Votum der Kultusminister erwartungsgemäß mit Mehrheit übernehmen. Damit wird die Rechtschreibreform ab dem 01.08.06 verbindlich, soweit man angesichts der nach wie vor existierenden Zweifel und Konfusion überhaupt von verbindlich sprechen kann. Es ist nicht bekannt, daß einem der politischen Gremien auch nur ein ausgewiesener Sprachwissenschaftler angehört. Schriftsprache und ihre folgenreichste Veränderung seit nahezu hundert Jahren als Ergebnis eines Abstimmungsprozesses fachlich Unkundiger! Ein unglaublicher, ein beispielloser, ein skandalöser Vorgang.

Von der „Rückkehr des Rechtschreibfriedens“ war aus den politischen Zirkeln zu vernehmen. Wir wollen dagegenhalten und nicht vergessen: Dieser Rechtschreibfrieden war bis 1996 gegeben. Dann wurde er mutwillig und ohne jede Not zerstört von denen, die sich in anmaßender, selbstgefälliger, missionierender Weise über eine bewährte Sprache und ihre Schreibung hermachten.


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