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30.03.2018 Meinungsfreiheit?

Uwe Tellkamp äußerte in Dresden auf einer Podiumsdiskussion, die er im Dialog mit Durs Grünbein bestritt und die den Umgang mit der Meinungsfreiheit zum Thema hatte, unter anderem, daß die meisten Flüchtlinge, er nannte 95 %, ins Land kämen, um in die Sozialsysteme zu gelangen, sie würden in den allermeisten Fällen nicht vor Krieg und Repressalien flüchten. Das hätte er - abgesehen von der wohl aus der Luft gegriffenen Prozentzahl - indes besser nicht getan. Von interessierter Seite brach und bricht noch immer ein Entrüstungssturm los. Das Schlimmste widerfuhr ihm seitens des Suhrkamp-Verlags, der bislang seine Bücher verlegte. Man distanzierte sich sofort von den Tellkamp-Außerungen und betonte, die von Tellkamp vertretene Meinung entspreche nicht der Meinung des Verlags.

Das muß man sich auf der Zunge zergehen lssen. Im Klartext bedeutet das, daß Suhrkamp nur Autorinnen und Autoren in seinen Reihen duldet, die auf der Meinungslinie - wie auch immer diese ermittelt werden und aussehen mag - des Verlags agieren. Eindrucksvoller und nachhaltiger hätte Suhrkamp sich nicht blamieren und bloßstellen können.
Wie war das Thema der Podiumsdiskussion noch? Ach ja, der Umgang mit der Meinungsfreiheit.

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