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09.11.2016 Rechtschreibreform …… xte Folge ….

Wie schrieb kürzlich die „FAZ“, eine der wenigen Zeitungen, die sich bis zuletzt vehement gegen die unselige Reform der deutschen Rechtschreibung zur Wehr setzte, dann als nahezu alleiniger Fels in der Brandung aufgeben mußte, als bisheriges Resümee: „Totalschaden für die Orthographie“.

Natürlich trat inzwischen all das ein, was von den zahlreichen Kritikern seinerzeit immer und immer wieder eingewendet wurde, wovor gewarnt wurde: Die Rechtschreibung wurde keineswegs einfacher, die Rechtschreibfehler wurden nicht weniger, sondern nahmen – trotz vermeintlicher Erleichterungen der Schreibung – hingegen beträchtlich zu. Keine Schulform bis hin zu den Gymnasien – trotz dort erkennbar abgesenkten Leistungsanforderungen - blieb hiervon verschont.

Die meisten Rechtschreibfehler fallen gerade in den wichtigsten Reformbereichen „Getrennt-/Zusammenschreibung“, „Groß-/Kleinschreibung“ und „s-Schreibung“ an. In den Gymnasien verdoppelten sich diese Fehler – das sei nur beispielhaft und stellvertretend für das gesamte angerichtete Chaos hier angeführt – bereits fünf Jahre nach Einführung der Reform.

Schuld hat natürlich niemand, die seinerzeitigen Akteure – Kultusminister, Ministerpräsidenten, Bundesminister samt Kanzler – sind allesamt nicht mehr im Amt. Die Eiferer und klassenkämpferisch Beseelten, die schon immer die Sprache und deren Schreibung als Herrschaftsinstrumente bekämpften und ihre Änderung fanatisch betrieben, halten sich bedeckt, haben selbstverständlich mit dem angerichteten Schaden nichts zu tun.

Man lernt auch nichts dazu aus dem eingetretenen Desaster. In vielen Bundesländern werden in den Schulen so gut wie keine Diktate mehr geschrieben, man läßt bis Ende der dritten Klasse nach dem Hören (phonetisch) schreiben, das Vermitteln der Orthographie wird den folgenden Klassen und Schulen überlassen. Bei völliger Verkennung des Umstands, daß dies dann kaum noch gelingen kann, insbesondere schwächere Schüler sind in diesem Stadium bereits dauerhaft vom Erlernen der korrekten deutschen Rechtschreibung ausgeschlossen.

Abgesehen von den hanebüchenen neuen Regeln, die derartig viele Fehler produzieren, obwohl sie das Gegenteil bewirken sollten, sind und bleiben die Sinnentstellungen, insbesondere bei der neuen Zusammenschreibung, skandalös und eine Vergewaltigung der deutschen Sprache, berauben sie brachial ihrer Schönheit, ihrer elementaren Ausdrucksfähigkeit und Exaktheit.

Es zwingt sich der Eindruck auf, daß die Initiatoren und Akteure der Reform sowie ihre Claqueure, namentlich im politischen Raum, die Sinn-Unterschiede zum Beispiel der folgenden Schreibungen - man könnte unzählige weitere aufzählen – nicht auseinanderzuhalten imstande sind:

gleich machen
gleichmachen

gleich kommen
gleichkommen

selbst gedruckt
selbstgedruckt

zusammen kommen
zusammenkommen

zusammen schreiben
zusammenschreiben

… und so weiter … und so weiter …


Wir werden die Verursacher bzw. Hauptverantwortlichen für dieses Machwerk, für diese Versündigung an der deutschen Schriftsprache nicht vergessen, die Nachwelt soll sie auf Dauer im Gedächtnis behalten. Ein Pranger? Ja, genau das ist beabsichtigt. Die Namen dieses Personenkreises finden Sie u. a. unter diesem Link:

http://www.literarisches-cafe.de/kritikus_view.php?niID=108







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