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12.01.2014 Deutsche Literaturszene ... xte Folge ..

Resümee einer Buchbesprechung im Feuilleton einer großen deutschen Tageszeitung: "...eine aus Kraßheiten, klischeehafter sozialer Anklage, lebensphilosophischen Plattheiten und Boulevardjournalismus zusammengebraute Kunstwelt, dargeboten in einer Jugendsprache ….“

Also ein Total-Verriß. Es bleibt das Geheimnis des Rezensenten, warum er dennoch das Buch im renommierten Blatte vorstellt und bespricht. Dem Verlag genügte offenbar die Erfüllung der gängigen Voraussetzungen, die in der deutschen Gegenwartsliteratur Garant für literarisches Aufsehen in der geneigten Szene sind: Weiblich, Debütroman, Alterskorridor 30 plus/minus, Studium (Abschluß durchaus entbehrlich) in Richtung Kunst, Kultur, Politikwissenschaft oder Artverwandtes, Mainstreamthema, das hier heißt: Migranten-, Aussteiger-, Kiffer-, Straßenstrich-Milieu in Berlin. Nicht unwesentlicher Handlungsbestandteil: Zwei vierzehnjährige Mädchen unterwegs in Freier-Autos, bedienen alle Wünsche der Kundschaft, ohne es bis „zum Letzten“ kommen zu lassen. Realitätsbezug definiert sich wohl anders. Hehres Motto: „Wir müssen üben, für später, für das echte Leben, irgendwann müssen wir ja wissen, wie alles geht.“ Mehr muß man zum Inhalt nicht schreiben.
Ach ja, die Autorin wohnt in Berlin. Ach so, es gab schon einen Preis fürs Buch, nicht unbedingt weltbekannt („Literaturpreis Prenzlauer Berg“), aber immerhin. Interessant: Den Preis gab´s schon 2011 für den Beginn des Romans; er kam 2013 auf den Markt.

Reich-Ranicki wußte mit der deutschen Gegenwartsliteratur nichts anzufangen, hielt damit nicht hinter dem Berg. Er war ein weiser Mann.

Darum ging´s: Tigermilch (Stefanie de Velasco / Kiepenheuer & Witsch)



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