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26.07.2011 Rechtschreibreform ... xte Folge ...

Kürzlich besprach der Feuilletonchef einer der großen Wochenzeitungen das neue Buch von Martin Walser („Muttersohn“). Unter anderem ließ er sich dazu in der folgenden Weise aus:

„Es kann übrigens natürlich sein, daß das am Anfang gar nicht so war, daß es am Anfang von Martin Walsers Schreiben tatsächlich nur um selbst erlebte oder selbst erdachte Durchschnittslebenswiderstände ging, aber irgendwann ...... „. (Alles andere ist in diesem Zusammenhang belanglos.)

Der Feuilletonmann wollte wohl die Adjektive „selbsterlebt“ und „selbsterdacht“ zum Ausdruck bringen, wollte darauf verweisen, daß der Autor aus eigenem Erleben und eigenem Erdachten schöpfte, nichts aus Vorhandenem abgeschrieben hat. Wie es dann allerdings in seiner Zeitung abgedruckt wurde, muß man annehmen, daß für einen Schriftsteller außer erlebten und erdachten Dingen noch andere Zustandsbeschreibungen existieren. Welche sollen das denn sein?

Zu pingelig, zu erbsenzählerisch? Aus Hamburg und Schleswig-Holstein hört man von Überlegungen, künftig an den Schulen anstelle der bisherigen Schreibschrift nunmehr allein die Druckschrift zu lehren. Nur zu! Dann erübrigt sich möglicherweise auch gleich die Schwierigkeit mit der Groß- und Kleinschreibung, denn bewußte Einzelbuchstaben-Schrift wird in der Regel nur mit großen Buchstaben angewendet. Die Ungereimtheiten bei der Getrennt- oder Zusammenschreibung sollten doch nun wirklich keine große Rolle mehr spielen. Es muß genügen, daß ungefähr zu erkennen bleibt, im ungünstigeren Falle zu erahnen ist, was uns der Künstler sagen will.

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