Kritikus
07.09.2010 Deutscher Buchpreis 2010
Fast selbstverständlich, daß der „Deutsche Buchpreis 2010“ bzw. das mit diesem Titel ausgezeichnete Buch in Kürze während der Frankfurter Buchmesse wieder einmal mittels „Longlist“ und „Shortlist“ ermittelt wird. Nach dem Willen seiner Schöpfer geht es dabei um nicht mehr und nicht weniger als den besten deutschsprachigen (deutschsprachig!) Roman des Jahres. Auf welch geheimnisvolle Weise die Jury zu ihrer Auswahl aus Abertausenden von Neuerscheinungen gelangt, wer auch immer ihre Mitglieder sein mögen, so drängt es sich auf jeden Fall doch geradezu auf, anderenorts durch sich vergleichsweise konstituierende Gremien das beste Musical, das beste Theaterstück, die beste Oper, die beste Operette, das beste Bild, die beste Skulptur, die beste Symphonie prämieren zu lassen.
Das Ergebnis, der Erkenntnisgewinn dürften in etwa die gleichen sein wie bei den Literaturakteuren. Deren ultimativer Albtraum: Vor der Medaillenvergabe nichts, aber auch gar nichts über die Autoren zu wissen, um die es geht.
zurück