Kritikus
21.12.2004 Rechtschreibreform.........die unendliche Geschichte, 3. Folge
Hans Zehetmair, einstmals bayrischer Kultusminister und in dieser Funktion, weil Mitglied der Kultusministerkonferenz, mitverantwortlich für die unselige Rechtschreibreform, ist nun zum Vorsitzenden des Rates für deutsche Rechtschreibung benannt worden. Das Gremium soll das angerichtete Reform-Unheil mildern und die unverständlichsten Bestandteile überarbeiten.
Zu seiner neuen Aufgabe befragt, entschlüpften Zehetmair auf einer Pressekonferenz einige Äußerungen, die nichts Gutes verheißen: Es werde „kein einfacher Ritt“ werden, es gebe im Rat „einige festgelegte Positionen“, auch ginge es „ums Prinzip“.
Von ergebnisoffen kann demnach in diesem Gremium, das sechsunddreißig Mitglieder stark ist, nicht mehr die Rede sein. Wohl auch deshalb blieben wichtige Organisationen der Sprachkultur und –wissenschaft, so das „PEN-Zentrum Deutschland“ und die „Akademie für Sprache und Dichtung“, der Einladung zur Teilnahme fern, um - angesichts der Mehrheitsverhältnisse zur Ohnmacht verurteilt - einer Alibi-Funktion zu entgehen.
Die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen.
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