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11.01.2009 Deutsche Literaturszene........xte Folge.......

Daniel Kehlmann befürchtet, daß sein neuer Roman auch Kritiken hervorrufen wird, „die gar nichts mit dem Text zu tun haben, weil es nach einem Erfolg immer Leute gibt, die nicht das Buch, sondern die Reputation des Autors rezensieren wollen.“

Da Literaturkritiker maßgeblich den Markt beeinflussen, also das Terrain der Verlage, Buchhändler, Medien, Buchmessen, ist die Schlußfolgerung nicht sehr gewagt, daß bei den Verlagsverantwortlichen das Schlüsselwort „Reputation“ bereits bei der Eingangssichtung neuer Manuskripte die maßgeblichste Rolle spielen wird.

Und „Reputation“ in diesem Zusammenhang wird heißen, folgende Kriterien im Sinne der jeweils tatsächlichen oder vermeintlichen Szeneanforderungen optimal zu erfüllen:

Herkunft
Geschlecht
Alter
Studium
Political Correctness
andere persönliche Auffälligkeiten
Netzwerk-Involviertheit bzw. –Tauglichkeit


Wer die Eingangs-Voraussetzungen – unabhängig von seinen literarischen Arbeiten – nicht erfüllt, ist nahezu chancenlos. Das ist bitter für talentierte, ambitionierte, doch bislang unbekannte Autoren. Denn literarische Tellerwäscher-Karrieren finden hierzulande so gut wie nicht statt.

Niemand wird indes wohl ernsthaft behaupten wollen, daß es in der Achtzigmillionen-Republik nicht mehr als die zwei Dutzend befähigter Autoren gibt, die Dauergäste in den Feuilletons und literarischen Plauderrunden sind.


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