Kritikus
13.02.2007 Autoren-Trost ........... Fortsetzung ....
Die Wege des literarischen Erfolges sind oft verschlungen und rätselhaft, nur manchmal zu erklären und fast nie zu begründen. Stellt sich der Ruhm denn ein, so welkt er nicht selten wieder unerwartet rasch.
Fast alle Verlage sitzen auf Restposten, haben ihre Ladenhüter, für die sich kaum noch ein Leser findet. Darunter erlauchte Namen, Literatur-Nobelpreisträger, einst angesehene, hofierte Autoren, nicht schon seit Menschengedenken tot oder noch unter den Lebenden weilend.
Alle Verlagshäuser tun sich schwer mit der Herausgabe ihrer Negativ-Verkaufslisten, und insofern stellen die nachfolgenden Zahlen für das Jahr 2006 eine Rarität dar.
„Vorsätzliches Herumlungern“(Muriel Spark)
Diogenes Verlag / 6 Exemplare
„Gedichte“(Eugenio Montale)
Hanser Verlag / 14 Exemplare
„Der Zeitenspringer“ (Stefano Belli)
Wagenbach Verlag / 16 Exemplare
„Das unbekannte Werk“ (Erich Maria Remarque)
KiWi Verlag / 17 Exemplare
„Im Gouvernement S.“ (Leonid Dobycin)
Friedenauer Presse / 21 Exemplare
„Aufstand der Fischer“ (Anna Seghers)
Aufbau Verlag / 22 Exemplare
„Der Atem“(Heinrich Mann)
S. Fischer Verlag / 39 Exemplare
„Fünf Wörter“ (David Albahari)
Eichborn Verlag / 54 Exemplare
„Die Trambahn“ (Claude Simon)
DuMont Verlag / 57 Exemplare
„Jenseits von Schuld und Sühne“ (Jean Améry)
Klett-Cotta Verlag / 76 Exemplare
Darüber können Boris Becker und Dieter Bohlen nur milde lächeln. Und mancher Hobbyschriftsteller schöpft wieder Hoffnung.
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