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18.10.2006 Grass und die Waffen-SS ........ xte Folge .....

Grass bemüht sich nach Kräften, nun auch noch seine letzte Glaubwürdigkeit zu verspielen. Inzwischen tauchten weitere Dokumente auf, die etwas über seine Wahrheitsliebe und seine charakterliche Ausprägung aussagen. Zwei Briefe, die er dem damaligen Wirtschaftsminister Schiller schrieb, gelangten in den Besitz der „Frankfurter Allgemeinen“. In diesen Briefen appellierte er dringlich an den Parteifreund, endlich öffentlich über seine nationalsozialistische Vergangenheit zu sprechen. Über seine eigene Verstrickung in die NS-Zeit schwieg Grass bekanntlich bis vor wenigen Wochen. Die „FAZ“ druckte die Briefe ab, und Grass lief Sturm gegen sie, bis zum – vergeblichen – Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung. Die Briefe – so Grass – seien „persönlich“ gewesen und hätten nicht publiziert werden dürfen.

Was geht in einem Mann vor, der sich – offensichtlich von der Wirkung seines „FAZ“ – Interviews und späten Geständnisses tatsächlich überrascht und konsterniert – seiner Doppelmoral und Scheinheiligkeit überführt sehen müßte, sich indes unermüdlich als Opfer einer gegen ihn gerichteten Kampagne sieht? Er sprach unter anderem von inszeniertem Rufmord.

Vor soviel Verblendung, bei solcher Abgehobenheit und Arroganz, bei solcher Verkennung von Ursache und Wirkung hält man den Atem an. Offenbar nimmt Grass nicht wahr, daß er – nicht zuletzt durch sein Auftreten und, man kann es nicht anders bezeichnen, seine schamlosen Auftritte in letzter Zeit – inzwischen seine Reputation weltweit zerstört hat. Gründlich und auf Dauer.

In seinem Umfeld – von der unkritischen Gefolgschaft abgesehen – fand sich wohl niemand, der ihn von seinem selbstzerstörerischen Weg hätte abbringen können.
Nun kann er einem nur noch leid tun.




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