Die faszinierende Welt des Wortes
Aus der Welt der Literatur
Top-Ten der Belletristik
Buch des Monats
Kontakt
Links
Kritikus
In eigener Sache
Login



Buch des Monats


Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.

Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.




Das Buch des Monats Mai 2009
Titel: Radetzkymarsch
Autor(en): Joseph Roth
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (404 S., € 9,50)
ISBN-Nr.: 3-423-12477-5

Reich-Ranicki nahm Roths „Radetzkymarsch“ in den von ihm herausgegebenen „Kanon der deutschen Literatur“ auf, in den erlesenen Kreis der nach seiner Auffassung besten 20 deutsprachigen Romane. Und André Heller sprach unumwunden von seinem persönlichen Lieblingsbuch.

Über drei Generationen schildert Roth Leben und Untergang einer (erfundenen) bäuerlichen Familie zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie und deren Ende. Der Zufall will es, daß einer der Trottas dem jungen Kaiser während einer Schlacht das Leben rettet, daraufhin in den Adelsstand erhoben wird. Sohn und Enkel des „Helden von Solferino“ stehen zeitlebens im Schatten des legendären Vaters und Großvaters, können die in sie gesetzten Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllen.

Man weiß nicht so recht, wovon das Buch den größeren Teil seiner Faszination bezieht: vom ungemein einnehmenden Inhalt des Romans oder von Roths genialer Erzählkunst, die ihn zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts machte.

Joseph Roth (1894 – 1939) wurde als Sohn jüdischer Eltern im galizischen Brody (heute Ukraine) geboren, studierte Germanistik und Philosophie in Lemberg und Wien. Während des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zu den Waffen, geriet am Ende in russische Gefangenschaft. Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist bei unterschiedlichen Blättern, so auch für den „Vorwärts“, dem Organ der Sozialdemokratischen Partei, für die „Frankfurter Zeitung“, die „Münchener Neueste Nachrichten“ oder auch das „Prager Tageblatt“. In den zwanziger Jahren begann er mit dem literarischen Schreiben, veröffentlichte schließlich 1932 sein populärstes Werk „Radetzkymarsch“. 1933 floh er vor den Nationalsozialisten nach Paris, legte Zwischenstationen in Holland, Belgien, in Polen und Österreich ein. 1939, noch vor Hitlers Einmarsch in Polen, starb er in Paris, mittellos, von jahrelangem Alkoholkonsum gezeichnet.




Hinweis:
Vorherige "Bücher des Monats" können Sie weiterhin in unserem Archiv einsehen.




Impressum