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Buch des Monats


Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.

Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.




Das Buch des Monats Mai 2008
Titel: Die blaue Blume
Autor(en): Penelope Fitzgerald
Verlag: Band 95 aus der „SZ-Bibliothek“ (als Lizenzausgabe d. Insel Verlags)
ISBN-Nr.: 978-3-86615-545

„Die Blaue Blume“ als Synonym der Romantik. Friedrich von Hardenberg, der sich bereits früh nach dem alten Geschlechtsnamen seiner Vorfahren „Novalis“ – ein aus dem Lateinischen abgewandelter Bezug auf das hannoversche Gut Großenrode – nannte, schuf diesen unsterblichen Begriff, als sein Herz für die blutjunge Sophie von Kühn entbrannte.

Erst am Beginn ihres sechsten Lebensjahrzehnts begann Penelope Fitzgerald mit dem Schreiben, erhielt u. a. 1998 als erste nichtamerikanische Autorin den „National Book Critics Circle Fiction Prize“. 1995 veröffentlichte die 1916 geborene Britin ihr zu den großen Romanen des 20. Jahrhunderts zählendes Werk „Die blaue Blume“, in dem sie unter strikter Beachtung der nachgelassenen Fakten und Daten die bewegte und bewegende Lebensgeschichte von „Novalis“ in dichterischer Freiheit erzählt. Novalis wurde kaum 29 Jahre alt (1772 – 1801), hingerafft von Lungentuberkulose, einer zu damaliger Zeit häufigen Erkrankung, die auch anderen Hardenbergs zum Verhängnis wurde.

Sophie von Kühn, die er schon verehrte, als sie fast noch ein Kind war und sich mit ihr verlobte, als sie erst dreizehn Jahre zählte, verlor er bereits kurze Zeit später (1797). Sie starb mit fünfzehn Jahren; auch sie ein Opfer eben jener Lungenkrankheit.

Hardenberg, „Novalis“, erholte sich von diesem schicksalhaften Ereignis nicht mehr, das fortan seine Sicht des Lebens und sein weiteres literarisches Schaffen unübersehbar prägten. Sein Hingezogensein zu dem mit einem auffallend schlichten, naiven Wesen ausgestatteten kindhaften Mädchen stieß weitgehend auf allgemeines Unverständnis, von dem Hardenberg sich gleichwohl nicht beirren ließ.

Penelope Fitzgerald verstarb am 3. Mai 2000 in London.




Hinweis:
Vorherige "Bücher des Monats" können Sie weiterhin in unserem Archiv einsehen.




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