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Buch des Monats


Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.

Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.




Das Buch des Monats Juni 2007
Titel: Die Kinderkarawane
Autor(en): An Rutgers
Verlag: dtv junior
ISBN-Nr.: 3-423-07181-8

Eine schier unglaubliche Geschichte ereignete sich 1844 im Norden der Vereinigten Staaten. Siedler brachen auf, um im Westen des weitgehend noch unbekannten, unerschlossenen riesigen Landes eine neue Existenz zu gründen, um ein neues Leben zu beginnen. Auf dem gefährlichen, entbehrungsreichen Treck verloren schon nach wenigen Tagen sieben Kinder, darunter ein Neugeborenes, die Eltern. Die Kinder unter der Führung des dreizehnjährigen John beschlossen, sich vom Treck abzusetzen, der vor den Schwierigkeiten und Strapazen der zu bewältigenden Wildnis zurückwich und eine andere Richtung einschlug. Nach Kalifornien, das leichter zu erreichen sein sollte. Doch John und die Kinder zog es nach Oregon, das Land, zu dem der Vater die Familie hatte führen wollen.

Die Kinder schafften es schließlich, völlig auf sich alleingestellt, den langen, gefahrvollen, kräftezehrenden Marsch über Gebirge, durch urwaldähnliches Dickicht und reißende Flüsse zu bewältigen, wilde Tiere und die Furcht vor umherstreifenden Indianern als ständige Begleiter. Mit einem Hund, einer Kuh und einem Ochsen als Gefährten, Milchlieferant und Lastenträger.

Wenn das damalige dramatische Geschehen nicht als tatsächliches Vorkommnis verbürgt wäre, würde man jeden der Lüge zeihen, der davon erzählte. Die Ereignisse liegen hundertfünfzig Jahre zurück, doch noch heute nehmen sie dem Leser den Atem bei der Vorstellung, was sich dort zugetragen haben muß bei den Kindern und ihrem Anführer, der selbst noch ein Kind war. Ein im wahrsten Sinne des Wortes lesenswertes Buch. Schmal und unscheinbar, doch eines der Bücher, die unverwischbare Spuren hinterlassen. Selbst die haarsträubenden Rechtschreibfehler eines offenbar überforderten Lektorats bei der deutschen Neuauflage 1997 vermögen diesen Eindruck nicht zu zerstören.

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An Rutgers (1910 – 1990) erhielt 1957 und 1977 den „Deutschen Jugendbuchpreis“. Vier weitere ihrer Bücher standen auf der Auswahlliste für diesen bedeutenden Preis. In ihrer niederländischen Heimat wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem „Holländischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur“ ausgezeichnet.




Momentan ist das Buch nicht mehr im Handel und nur über Antiquariate oder Tauschbörsen zu erhalten (besonders empfehlenswert ist das Internetportal „Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher – www.zvab.de)
Es eignet sich in ganz besonderer Weise zum Vorlesen (Kinder ab 10 Jahre).






Hinweis:
Vorherige "Bücher des Monats" können Sie weiterhin in unserem Archiv einsehen.




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