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Buch des Monats


Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.

Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.




Das Buch des Monats November 2012
Titel: Sämtliche Werke und Briefe
Autor(en): Mascha Kaléko
Verlag: dtv (4 Bände / 4068 S. / Taschenbuchformat € 78,00 / Gebundene Ausgabe € 198,00)
ISBN-Nr.: 3423590874

Viele Künstler werden zu Lebzeiten verkannt, erfahren keine oder kaum nennenswerte Würdigungen ihrer Arbeiten. Andere stehen dafür im Scheinwerferlicht, erregen alle Aufmerksamkeit und erringen allen Ruhm, der sich zumeist in bare Münze verwandelt. Das Leben wollte es, daß Mascha Kaléko während ihrer Schaffenszeit eher zu jenen Unterprivilegierten zählte, zu den weniger verehrten, den weniger beachteten Schriftstellerinnen. Sie wurde zwar gedruckt, veröffentlichte auch eine Reihe ihrer Texte, doch der große Durchbruch blieb ihr verwehrt. Erst nach ihrem Tod begann die literarische Welt nach und nach ihr Werk in Gänze zu begreifen und zu bewerten. Heute ist Mascha Kaléko populärer denn je, ihre Bücher, zumeist postum herausgegeben, werden begeistert nachgefragt von allen gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen. Ihr Schreiben, ihre Prosa, ihre Lyrik sind zeitlos geblieben und überdauern alle Veränderungen und neuen Stilrichtungen und Ausdrucksformen, derer sich die ihr nachfolgende literarische Welt bediente und bedient. Mascha Kaléko wird unvergessen bleiben.

Nunmehr liegt - endlich, muß man sagen - das gesamte literarische Schaffen Kalékos vor, die erste mit Kommentaren begleitete Gesamtausgabe, ergänzt durch den Abdruck sämtlicher nachgelassenen Briefe der Autorin sowie der Beifügung etlicher Zeitungsartikel. Es gibt sie in limitierter Hardcover- wie auch in der preisgünstigeren Studienausgabe im Taschenbuchformat (jeweils 4-bändig).


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Mascha Kaléko wurde als Kind jüdischer Eltern am 7. Juni 1907 in einem kleinen Ort in Galizien (heutiges Polen) geboren, kam noch in ihrer Kindheit nach Deutschland, wo sie hauptsächlich in Berlin lebte und arbeitete. 1938 floh sie vor Hitlers Schergen, emigrierte in die USA, kehrte erstmals 1956 nach Deutschland zurück. 1960 siedelte sie nach Israel über, wo ihr literarisches Schaffen, ihre Lyrik keine Anerkennung fanden. Überall war sie einsam, überall eine Fremde. Sie starb im Januar 1975 in Zürich, wurde 67 Jahre alt. Ihr einziges Kind, ihren ebenfalls künstlerisch ambitionierten Sohn, verlor sie 1968, seinen Vater, ihren zweiten Mann, ein Jahr vor ihrem eigenen Tod.

Einsamkeit und Verlassenheit ziehen sich durch viele Gedichte Mascha Kalékos, die Sehnsucht nach Verlorenem, nach Unwiederbringlichem. Manche Kritiker warfen ihr einst vor, in einer zu einfachen, zu alltäglichen Sprache zu schreiben. Doch genau darin liegt wohl der eigenartige Charme ihrer Lyrik begründet, deshalb war sie so populär – und ist es bis auf den heutigen Tag geblieben.

Hinweis:
Vorherige "Bücher des Monats" können Sie weiterhin in unserem Archiv einsehen.




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